Hellas Greece!

„Welcome to Greece“ rufte uns der Zöllner entgegen. Nach fünf Monaten unterwegs sein, sind wir nun wieder auf Europäischen Boden. Wir waren ein wenig stolz auf uns, dass wir es so weit weg und auch wieder zurück geschafft haben.
Von Asien kommend, waren wir es gewohnt Obst, Gemüse etc. am Straßenrand günstig zu kaufen. Auch in Griechenland wollten wir das beibehalten. Als wir mit ein klein wenig Obst zum Bus zurück gingen, wurde uns aber das erste Mal wieder richtig bewusst, wie teuer das Leben in Europa ist.
Wir waren schon sehr gespannt auf das Urlaubsland Griechenland. Gehört haben wir ja schon einiges, aber bereist hatten wir es beide noch nie. Am ersten Abend gingen wir gleich traditionell einen griechischen Salat und Meeresfrüchte essen. Nach vielen Wochen der erste Salat – er schmeckte herrlich!
Schnell wurde uns klar warum auch die Griechen gerne campen bzw. viele Wohnmobilreisende aus allen Nationen hier her kommen. Man kann fast überall stehen bleiben und wildcampen. Wir schliefen viele Tage am Strand, teilweise in einsamen Buchten. Das Meer war azurblau, türkis bis blitzblau, glasklar, sauber und einfach paradiesisch.

Meteora-Klöster
Einen kurzen Abstechen machten wir nach Thessalien. Dort findet man die Meteora-Klöster die als UNESCO-Weltkulturerbe zählen. Die sogenannten schwebenden Klöster sind auf hohen Sandsteinfelsen gebaut die bei dunstiger Luft manchmal zu schweben scheinen. Von den 24 Klöstern sind heute noch 6 bewohnt und können auch besucht werden. Aufgrund des starken Touristenansturms, bestaunten wir die Klöster nur von außen.

Abenteuer Segeln am Ägäischen Meer
Simon ist der Wassersportbegeistertere von uns beiden. Nachdem er seine Kitesurf-Sachen nicht mit hatte und wir schon oft beste Windbedingungen hatten, äußerte er den Wunsch nach segeln.
Ich brauchte ein bisschen Überredung, aber wir entschieden uns ein Segelboot in Athen zu chartern. So tauschten wir Stanislaus für eine Woche gegen „die Papple“. Voll bepackt mit allen möglichen, starteten wir am Samstag Vormittag in unsere Segelwoche. Ich freute mich mittlerweile auch schon auf eine Woche segeln, in einsamen Buchten zu baden und gemütlich über das Meer zu schippern.

Am ersten Segeltag war gutes Segelwetter, wir kamen zügig voran und so ankerten wir Abends in einer schönen Bucht. Am zweiten Tag wurde es schon etwas stürmischer, den so wie es in Kroatien die Bora gibt, weht in Griechenland in den Sommermonaten gerne mal der Meltemi. Von den Badesachen wurde bald zu langen Hosen, Jacke und Haube gewechselt. Der Wind und die Wellen wurden immer heftiger bis wir schließlich bis zu 40ig Knoten Wind und etwa zwei Meter hohe Wellen rund um uns hatten. Leider gibt es davon keine Fotos, denn Simon versuchte „die Papple“ so gut als möglich über das wilde Meer zu manövrieren. Ich konnte nur mehr in eine Richtung schauen und mich darauf zu konzentrieren das mein Mageninhalt sich nicht entleerte. Als dann Simon meinte, es wäre vielleicht an der Zeit die Schwimmwesten zu holen, versuchte ich ruhig zu bleiben und sagte mir Mantra-Artig immer den Satz: „Das Boot kann nicht kippen“ vor.
In einer kleinen windgeschützten Bucht machten wir nach einigen Stunden eine kurze Pause, bis wir uns dann nochmal für etwa eine Stunde aufs offene Meer wagten, um am Abend im Hafen von Serifos zu übernachten. Die Fahrt bis in den Hafen war dann nochmals ziemlich schauklig und teilweise feucht, denn die Wellen besuchten uns von allen Seiten – auch im Boot. Wir waren beide froh, als wir an der Pier im Hafen angelegt hatten. Diese Freude konnten wir an diesem Abend noch so manch anderen von den Augen ablesen.
Der Wind zwang uns, wie auch viele andere Segler, zu einem Aufenthalt von einigen Tagen in Serifos. Es könnte jedoch schlimmer sein, als gemeinsam auf einer Insel zu „stranden“. Vor allem wenn die Infrastruktur auf der Insel gut ausgebaut ist. So erkundeten wir die Insel mit einem Roller, machten nette Bekanntschaften am Pier, beobachteten waghalsigste An- und Ablegemanöver verschiedenster Boote und schliefen jeden Tag im schaukeln der vielen Wellen und dem pfeifen des Windes ein.
Am Mittwoch gegen 5 Uhr Früh, nutzten wir dann ein Windfenster und segelten wieder von Serifos weg, 50 Seemeilen über das offene Meer Richtung Hydra. Nach einigen Stunden legte sich der Wind und wir hatten wieder feinstes Segelwetter. Die Inseln und Buchten waren wunderschön. Wir ankerten jeden Tag in einer der Buchten. Ein besonderes Ereignis waren die Delphine die neben uns herschwammen und vor unserem Segelboot auftauchten um Luft zu holen. Noch nie konnten wir Delphine so nahe beobachten, ein wirklich beeindruckendes und unvergeßliches Erlebnis.
Trotz den anfänglichen stürmischen Segeltagen, neigte sich eine wunderschöne Segelwoche dem Ende zu. Am Samstag morgen segelten wir bei Sonnenaufgang nach Athen wo wir unser Segelboot wieder zurück gaben.

Ich habe während unserer Segelwoche erfahren, dass Ernstl, ein Freund von mir, auch gerade in Griechenland mit dem Segelboot unterwegs ist. Simon und ich düsten mit Stanislaus von Athen nach Korinth wo wir am Samstag Abend bei Ernstl und seiner Crew an Bord anheuerten.
Wir hatten das Vergnügen, mit ihnen gemeinsam durch den Kanal von Korinth zu segeln. Der Kanal von Korinth trennt das griechische Festland von der Halbinsel Peloponnes und verkürzt durch seinen Bau den Seeweg um 325 Kilometer.
Ein wahres und beeindruckendes Erlebnis durch diesen hohen und schmalen Kanal zu fahren und so vom Ionischen Meer in das Ägäische Meer zu schiffen.
Simon und ich segelten bis auf die Insel Poros mit. Es waren wirklich lustige und amüsante Tage mit jeder Menge Spaß, baden und schippern. Danke nochmal an Ernstl und seine Crew für die lustigen Tage! Von Poros ging es für Simon und mich mit dem Bus wieder zurück nach Korinth wo wir mit Stanislaus unsere Reise weiter fort setzten.
 
Klettern in Leonidio
Nach einigen Monaten Kletterpause, holten wir in Leonidio unsere Klettersachen wiedermal aus der Dachbox. Etwas eingerostet stiegen wir die erste Tour. Es dauerte ein wenig bis wir uns wieder an die Kletterschuhe gewohnt hatten. Das Klettergebiet ist super ausgebaut, für jeden Kletterer ist etwas dabei und das schöne an dem Sektor ist, man hat beim klettern ständig Blick auf das Meer.
Nach einigen Kletterrouten auf dem rauhen, scharfen Fels, lockte uns das wunderschöne Meer auch schon wieder und wir genoßen eine wunderbare Abkühlung im klaren Wasser.

Karibikfeeling in Elafonisos
Nach Leonidio fuhren wir auf den südlichsten Teil von Griechenland, wo wir von Pounta in nur 8 Minuten mit der Fähre auf der wunderschönen Insel Elafonisos anlegten – Stanislaus erste Insel. Wir suchten uns einen einsamen Stellplatz mit Blick aufs Meer und in Geh- Distanz für unsere morgendliche Schwimmrunde.
Die Insel erinnert ein wenig an die Karibik, zumindest fühlten wir uns so. Beinahe weiser Sandstrand, blitzblaues, kristallklares und sauberes Wasser. Nahezu einsame Sandstrände die zum verweilen und baden einladen. Wir fühlten uns pudelwohl und entspannten einen Nachmittag in diesem kleinen Paradies.
Aber nicht nur faulenzen, sondern auch unserer Räder kamen wieder mal zum Einsatz. Wir erkundeten die gesamte Insel mit unseren Fahrrädern und stellten fest, dass die ganze Insel ein Paradies ist. Ein Geheimtip, denn wir wirklich nur wärmstens empfehlen können.
 

Olivenhaine, Melonenplantage, endlos lange Strände
Von Elafonisos ging es mit der Fähre wieder zurück aufs Festland, wo wir bis zur berühmten Ochsenbauchbucht, die von oben wie das Omega-Zeichen aussieht, weiter fuhren. Dabei fuhren wir durch endlos viele Olivenhaine, lange wunderschöne Strände und jede Menge Melonenplantagen vorbei.
Nach drei wunderschönen Wochen in Griechenland reisen wir noch für einen kurzen Abstecher nach Albanien bevor es für uns dann nach Hause gehen wird.