Nach Teheran freuten wir uns schon sehr auf unsere erste Wüste – die Dast-e Kavir. Wir füllten nochmal alle unsere Vorräte auf und fuhren voll Aufregung Richtung Maranjab. Neugierig und abenteuerhungrig standen wir gegen Abend vor dem Wüsteneingang, doch eine Kette mit Ranger versperrte uns den Weg hinein. Wir durften nicht passieren, denn wir brauchen anscheinend einen Guide. Das war jedenfalls alles was wir auf Fasi/Englisch verstanden. Daraufhin beschlossen wir, unsere erste Nacht ein paar Kilometer neben der Wüste zu verbringen und es am nächsten Morgen nochmal zu versuchen.
Am nächsten Vormittag hatten wir Erfolg. Der Ranger sprach zwar auch von einem Guide, aber nach ein paar Telefonaten und knapp 30 Euro leichter, fiel die Kette und wir durften durchfahren. Eine etwa 50 Kilometer lange Schotterpiste führte uns zu einer Karawanserei (eine ummauerte Herberge an Karawanenstraßen) in Maranjab.
In der Ferne konnten wir schon die ersten Dromedare sichten. Bei einer Tränke stand eine kleine Horde und schaute neugierig. Der Nachwuchs dürfte erst ein paar Wochen alt gewesen sein, denn die kleinen waren noch etwas wackelig auf den Beinen. Die „Mamis“ waren sehr an Stanislaus interessiert und sabberten uns gleich die Tür voll.
Nach kurzem Kennenlernen ging es für uns ab in die ersten Dünen. Wir waren fasziniert, wie edel und anmutig die Sandberge sind. Stanislaus machte sich gut in den Dünen und Simon gefiel der große Sandplatz immer mehr. Dünensurfen machte richtig Spaß!
In der Wüste gab es einen Salzsee worin eine kleine Insel lag. Diese wollten wir erkunden und fuhren über den Salzsee dorthin. Der Salzsee faszinierte uns. Die Spiegelungen in den Salzkristallen waren einmalig.
Auf der kleinen Insel machten wir einen kurzen Spaziergang, bis wir wieder zurück zu den Dünen fuhren um unseren Schlafplatz anzuvisieren. Fasziniert von den Dünen, wollten wir auch die Nacht dort verbringen. Bei der Hinfahrt sammelten wir Holz für ein Lagerfeuer. Wir kochten, genossen die Stille und den Sternenhimmel.
Am nächsten Morgen gönnten wir uns eine Dusche in der Einsamkeit. Nachdem das Dünensurfen am Vortag so gut klappte, wollten wir es nochmal versuchen bevor wir uns wieder auf den Rückweg machten. Beim Hinausfahren passierte es dann. Wir kamen nicht ganz über die letzte Düne und Stanislaus grub sich in den Sand ein. Jetzt hieß es schaufeln!! Zum Glück haben wir unsere Lawinenschaufeln eingepackt. Der erste Bergeversuch scheiterte. Stanislaus grub sich noch tiefer in den Sand und wir mussten noch mehr schaufeln. Gott sei Dank, hat Simon sich im Hostel in Teheran ein Holzbrett organisiert –> unsere Sandbleche. Zuerst musste das Brett jedoch von Simon per Hand noch auseinander gesägt werden, denn wir brauchten ja zwei dieser „Bleche“. Das erste Mal seit etwa fünf Wochen wurde uns so richtig heiß 🙂
Nach ein paar weiteren Versuchen, schaffte es Stanislaus zum Glück wieder aus dem Sand. Wir waren froh und erleichtert als wir wieder festen Boden unter den Reifen spürten. Für mich war es jetzt erstmal genug mit Dünensurfen und Wüste(n)erfahrung.
Am Rückweg kamen wir wieder bei den Dromedaren vorbei, doch heute war die Tränke leer. Simon schöpfte Wasser für die Dromedare aus dem Brunnen und als der Durst aller Dromedare gestillt war, setzten wir unsere Reise fort.