Die Ausreise aus der Türkei stellte sich als nicht so einfach wie gedacht heraus. An der Grenze hieß es „aussteigen“ für Johanna, die zu Fuß die Passkontrollen passieren musste. Simon sollte alleine mit Stanislaus durchfahren. In Georgien hätten wir uns wieder treffen sollen. Hört sich auch alles ziemlich easy an oder!? Nicht mit der Türkei. Simon musste in die Stadt Hopa zurück fahren, denn Stanislaus musste für die Ausreise geröntgt werden, anscheinend „Zufallsprinzip“. Aber alles in Ordnung – ihm fehlt nix 🙂 trotzdem ein Erlebnis für sich.
Johanna wartete inzwischen ahnungslos auf der anderen Seite der Grenze. Es war kalt/ungemütlich und vor allem keine Spur von Simon. Es dauerte vier Stunden bis das ganze Prozedere endlich vorbei war. Voller Erleichterung beiderseits, dass wir in Georgien waren, machten wir uns auf nach Batumi. Nach dem Grenzzirkus waren wir nicht nur unterhopft, es knurrte uns auch der Magen. Deshalb schauten wir uns nach einem Lokal um.
Die Begrüßung in Georgien war sensationell! „Ein Gast ist von Gott gesandt“ wie es in einem georgischen Sprichwort heißt. Dies erfuhren wir am eigenen Leibe gleich im ersten Lokal das wir gefunden haben. In keinem anderen Land sind wie jemals so herzlich willkommen geheißen worden.
Die nette Kellnerin Natalie, empfahl uns traditionelle Speisen – Schwammerl mit Käse überbacken und Hühnchen in Wallnusssauce. Kaum hatten wir unser Bier bekommen, wurde nach kurzer Zeit Raoul vom Nachbartisch auf uns aufmerksam. Ohne zu zögern wurde kurzerhand für uns Musik und Tanz organisiert. Wir wurden auf leckeren Rotwein eingeladen (die Hofertanten könnten davon sicher nicht genug bekommen 🙂 ), lernten erste Worte auf georgisch und bekamen sogar auf Anhieb eine Schlafgelegenheit angeboten. Wir waren überwältigt von der Herzlichkeit und Gastfreundschaftlichkeit der Georgier. Wir hatten einen super lustigen ersten Abend in Georgien und als Schlafplatz wählten wir aber dann doch unseren Stanislaus.